In der Frühmesse roch es nach 4711

Zwei Gedenkabende zur 100jährigen Geschichte der Eitelborner Kirche Mariä Himmelfahrt fanden jeweils zirka 110 Interessierte.

Foto: Der Eitelborner Kirchenchor feierte gleichzeitig sein 90jähriges Jubiläum und begleitete den ersten der beiden Abende mit seinem Gesang. Die fröhliche Gemeinschaft sucht im Herbst eine neue Chorleitung. Gerne auch Anfänger, die sich mit einfacheren Chorsätzen ausprobieren und Erfahrungen sammeln wollen.

Nach einer sehr erfolgreichen mehrtägigen Legoaktion mit 30 Kindern und einem gelungenen Nachbau der Eitelborner Kirche, wurde an zwei Abenden je 50 Jahre Dorf- und Kirchengeschichte gewürdigt.

Volker Sabel aus Arzbach gab den historischen Aufriss. Dieter Schwarzer fügte gutgelaunt Bemerkungen aus der Eitelborner Chronik hinzu. Über die verschiedene Auftrittskleidung der Chorgemeinschaft in den vergangenen 90 Jahren, gelang Anke Best ein fröhlicher Rückblick mit eingeflochtenen Anekdoten. Seelsorgerin Martina Kissel-Staude hatte einige der ältesten Senioren interviewt und aus den gesammeltenTonaufzeichnungen ein Bild der Vergangenheit zusammengesetzt.

Die Kirchenpflicht, die damals noch sehr ernst genommen wurde, und die Sonntagsbratenpflicht, die bei den hart arbeitenden Einwohnern ebenso galt und auf den Schultern der Frauen lastete, führte diese mehrheitlich zu frühem Kirchenbesuch – und dem Geruch des damals allgegenwärtigen Parfüms 4711. Frauen in der späteren Messe verursachten dort Braten und Suppendüften. Legendär ist auch die Anekdote, dass eine Frau in der Eile noch schnell das Gemüse in die Suppe warf, bevor sie zur Kirche eilte. Im Eifer des Gefechts kochte sie allerdings auch das aus Versehen miteingeworfene Gesangbuch.

Die zweiten 50 Jahre wurden musikalisch von Carmen Knopp begleitet, die über 20 Jahre mit ihrer Gitarre und Stimme die Familiengottesdienste verschönert hatte.

Die letzte Kirchenrenovierung fasste Reinhard Labonte zusammen, der damals federführend für die erforderlichen Genehmigungen und die Durchführung gesorgt hatte. Erwin Wörsdörfer berichtete zum dreißigjährigen Jubiläum des Gemeindehauses Arche von Zweck, Plan und Bau. Auf einer Stellwand wurden weitere Hintergrundinformationen präsentiert.

Zahlreiche Fahrten, Aktionen und Gemeinschaften fasste Hilde Göderz in Zusammenarbeit mit Ulla Vogt und Christa Wörsdörfer zusammen.

Pfarrer Henrich rundete die Abende mit Gebet und Segen ab. Und der Ortsausschuss sorgte, wie schon bei den Aktionen davor und auch bei der Kirmesmesse am darauffolgenden Samstag, für einen gemütlichen Ausklang.


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