Die zweite Aktion der Ortsgemeinde Neuhäusel anlässlich des Limes-Jubiläums, war eine Wanderung entlang den Spuren des Limes am Steinrausch in Kooperation mit dem Westerwaldverein.
Der Wettergott bescherte uns bei rund 20 Grad, Sonne und wolkenlosem blauen Himmel beste Voraussetzungen um am 10.05.2025 mit rund 35 wander- und limesbegeisterten Teilnehmern die Wanderung „Limesweg“ zu starten.
Los ging es am Wanderparkplatz in Neuhäusel mit einer kleinen Einführung zum Thema Limes inkl. Anschauungsmaterial durch den Wanderführer Günther Lenz. Herrn Lenz möchten wir, an dieser Stelle, auch nochmal recht herzlich im Namen der Ortsgemeinde Neuhäusel für sein Engagement und seine Expertise danken.
Zunächst führte der Limesweg uns Richtung Eitelborner Wald zum Limes-Wachtposten (WP 1/75) am Steinrausch. Nur wenige Stufen aufwärts und man gelangt zu den Grundmauern eines Römerturm bzw. dessen Überresten. Das Turmfundament wurde von Mitgliedern des örtlichen Westerwaldvereins aus original Steinen wiederhergestellt. Die Wachposten waren etwa 10 m hoch und gliederten sich über drei Stockwerke. Das Erdgeschoss (ausschließlich als Vorratsraum und Waffenkammer genutzt) war im Allgemeinen nicht von außen zugänglich, sondern man bestieg den Turm über eine Leiter im ersten Stockwerk. Dass erste Geschoss war mit schmalen Fenstern versehen und diente für die Wachmannschaft als Aufenthaltsraum. Im oberen Geschoss waren nach allen vier Himmelsrichtungen große Fenster angebracht. Von hier aus überwachten Tag und Nacht Soldaten den Limes. Durch Feuer, Rauch- und akustische Signale konnte im Falle der Gefahr Hilfe von benachbarten Kastellen herbeigerufen werden. Der Turm war häufig durch einen ringförmigen Graben oder Palisaden umgeben. Dieser Wachposten wird heute als Rastplatz in die Wanderstrecke „Limes“ integriert.







Direkt in der Nähe des Wachposten 1/75 wurden eisenzeitliche Siedlungsreste usw. gefunden. Diverse Tafeln am Wegesrand informieren über die Limes-Geschichte im Eitelborner Wald.
Weiter ging es Richtung Kadenbach, hier konnten Überreste des Limeswalls begutachtet werden. Untermauert wurde dieser Zwischenstopp durch die lebhaften und fundierten Erzählungen des Wanderführers.
Der Obergermanisch-Raetische Limes verbindet den Rhein mit der Donau und wurde bis 159 n. Chr. auf einer Länge von 550 km ausgebaut und umfasste mehr als 900 Wachtürme. Dieser ist nach der Chinesischen Mauer das längste Bodendenkmal der Welt. Die Wachtürme standen auf gegenseitige Sichtweite am Limeswall. Viele davon sind heute rekonstruiert.
Beim letzten Stopp konnten wir einen tollen Blick auf den Römerturm (Stephansturm) in Arzbach genießen. Von hieraus hat man ebenfalls einen tollen Blick auf Eitelborn und Kadenbach.
Unterhalb des Mühlbergs (Arzbach) lagen einst ein Kastell, ein ziviles Dorf und ein Römerbad. Von hier aus verläuft der Limes am „Großen Kopf“ vorbei. Dort steht auf den römischen Fundamenten von Wachtposten der „Stephansturm“. Dieser wurde 2004 nach einem Brand wieder komplett aufgebaut und ist begehbar.
Abgerundet wurde das Ganze durch einen gemütlichen Grillnachmittag am Wanderheim des Westerwaldvereins!
Melanie Hohenstein, 1. Beigeordnete